Das Genogramm ist eine kommentierte graphische Darstellung der Familienstrukturen über drei oder mehr Generationen hinweg.
Es wird zur Aufzeichnung, Analyse und Interpretation der Familiengeschichte verwendet.
Ein Genogramm besteht aus einfachen Symbolen, die wie ein Familienstammbaum angeordnet sind. Ein Symbol steht dabei für ein Familienmitglied. Die Symbole zeigen das Geschlecht, das Geburtsdatum und die Eigenschaften. Mit verschiedenen Linien kann die Beziehung zu den einzelnen Familienmitgliedern dargestellt werden. Darüber hinaus können beispielsweise auch Berufe, Krankheiten, innerfamiliäre Konflikte eingezeichnet und dargestellt werden.
Im Genogramm zeigt sich die Familie als Ganzes und doch hat jeder Einzelne seinen persönlichen, unverwechselbaren Platz.
Die Beschäftigung mit dem Genogramm gibt dem Klienten die Möglichkeit, sich mit dem Grundbedürfnis auseinanderzusetzen, als Person anerkannt zu werden.
Gleichzeitig bekommt er die Gelegenheit, die Angehörigen als gegenüber anzuerkennen und ihnen einen Platz zu lassen.
In einem Genogramm sieht der Klient seine ganze Familie und deren Geschichte „von außen“. Dies bietet Abstand und Übersicht.
Ein Genogramm birgt insofern den ganzen Reichtum des familiären Erfahrungsschatzes.
Gerade für Klienten mit psychosomatischen Beschwerden können wesentliche Gesichtspunkte sein, wie in der Familie mit Krankheiten und deren Verlauf umgegangen wurde. Oder ob vielleicht Symptome unbewusst übernommen worden sind. Oft können Klienten mit Blick auf das erstellte Genogramm am Flipchart Familienmuster erkennen. Diese Erkenntnis bringt oft eine erste Erleichterung auf emotionaler, aber auch auf körperlicher Ebene.
Auch Ressourcen können entdeckt werden, zum Beispiel: Welche Fähigkeiten haben Sie als Rüstzeug für Ihr Leben aus der Familie mitbekommen?
Ein Genogramm ist unterschiedlich einsetzbar, es kann eine einmalige Intervention oder auch immer wieder in die fortlaufende Therapie hinzugezogen werden, um zum Beispiel bestimmte Details zu veranschaulichen.
Das Genogramm hat einen festen Platz in meiner systemischen Arbeit mit den Klienten.
